Schülervz

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Schülervz


aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

URL http://www.schuelervz.net

Kommerziell Ja

Beschreibung Online-Community für Schüler

Sprachen Deutsch

Eigentümer VZnet Netzwerke Ltd.

Urheber Dennis Bemmann, Ehssan Dariani

Erschienen 28. Februar 2007

schülerVZ (kurz für Schülerverzeichnis) ist eine Online-Community für Schüler und neben studiVZ und meinVZ ein Projekt der VZnet Netzwerke. Das soziale Netzwerk wurde im Februar 2007 gegründet und war das zweite der drei VZ-Netzwerke. Das Projekt basiert auf der studiVZ-Plattform, ist jedoch im Gegensatz zu meinVZ nicht mit den beiden Projekten verbunden.


Geschichte

schülerVZ wurde als Pendant zum studiVZ für Schüler entwickelt und nach einer längeren Beta-Phase am 28. Februar 2007 eröffnet. Um Missbrauch zu vermeiden, ist es nur auf Einladung eines schülerVZ-Mitglieds möglich, sich dort zu registrieren.

Das Projekt ist in seiner Nutzung auf Schüler ab zwölf Jahren beschränkt, Erwachsene sind von der Nutzung ausdrücklich ausgeschlossen, beziehungsweise ist die Mitgliedschaft nur für Personen bis 21 Jahren zulässig. Nach dem überschreiten dieses Alters, werden deren Profile entfernt. Die Website hat nach eigenen Angaben aktuell über 5 Millionen Nutzer, somit knapp 60 Prozent der insgesamt etwa 7 Millionen deutschsprachigen Schüler der Altersstufe. Nach einer Statistik (Januar 2008) erreichte die Seite bei 2,7 Millionen Benutzern 111 Millionen Aufrufe, woraus man schließen kann, dass im Durchschnitt jedes Mitglied seine Seite täglich aufgerufen hat.

Der enorme Erfolg des Webangebots ist erstaunlich. Gerade für Jugendliche sind viel ältere Plattformen als SchülerVZ vorhanden (wie tivi-Treff (ZDF-Kinderfernsehen), der Chat des öffentlich-rechtlichen Jugendradios Ö3 oder LizzyNet speziell für Mädchen) und es ist (etwa im Vergleich zu MySpace) mit wenigen Features ausgestattet. Als Grund wird der Ansatz gesehen, dass die Zuordnung der Mitglieder über die besuchte Schule erfolgt, so dass ein Schüler auch andere Schüler seiner Schule kennenlernen kann, ohne den für Jugendliche problematischen Weg der direkten Ansprache gehen zu müssen. Weiterhin können Freundschaften über den direkten Schulbesuch hinaus gepflegt werden und somit Freundschaften auch über einen Schulwechsel hinaus in täglichem Kontakt gepflegt werden. Gerade die Sicherheit, dass keine Erwachsenen „Zutritt“ zu der Community haben, ist nach Aussagen des Medienpädagogen Markus Gerstmann vom Bremer ServiceBureau Jugendinformation ein Faktor des Erfolgs, und auch als pädagogisch durchaus wertvoll zu sehen – die nötige Sorgfalt im Umgang mit Informationen, aber auch mit Menschen an sich vorausgesetzt.

schülerVZ etablierte sich aufgrund der Spezialisierung für Schüler auf der gleichen Ebene wie u.a. spickmich.

Funktionen

Das System zählt zur sogenannten Sozialen Software, hat jedoch im Gegensatz zu den zwei anderen Ablegern der VZ-Netzwerke tiefgründigere Einstellmöglichkeiten. Es bietet unter anderem die folgenden Funktionen:

   * Die Wahl einer Schule, an der der Nutzer bzw. die Nutzerin aktuell Schüler(in) ist. Die Auswahl ist nicht optional und auch bei ausgeblendeten Profilen sichtbar.
   * Erstellung eines Profils mit der Möglichkeit, vielfältige optionale Angaben zu machen (Kontaktdaten, Interessen, Hobbys, usw.). Diese können nach Belieben für Nicht-Freunde ausgeblendet werden.
   * Tiefere Möglichkeiten bei den Privatsphäre-Einstellungen im Gegensatz zu den anderen Ablegern der VZ-Netzwerke
   * Funktion zur Suche nach anderen Schülern, auch über die in Profilen hinterlegten Interessen. Eine Verbindung zu studiVZ und meinVZ besteht jedoch nicht.
   * Anzeige von Verbindungen (Kontakte) zwischen im System registrierten Mitgliedern.
   * Bildung von Gruppen mit Gruppen-Diskussionsforen, inzwischen über eine Million. Jedes Mitglied kann bis zu 100 Gruppen betreten. Die Themen der Gruppe sind vollkommen frei wählbar, und variieren von konkreten Problemstellungen bis zu reinen über den Namen formulierten witzigen Statements. Wer im schülerVZ sogenannte Mobbing-Gruppen gründet, riskiert gesperrt bzw. gelöscht zu werden.
   * Erstellen von Fotoalben und Hochladen von Fotos.
   * Einen Auswahl von Apps genannten Anwendungen, wie z. B. Gedächtnistraining, spickmich oder SchülerVZ Radio
   * Die Partnerfunktion um sich mit seinem Partner/in zu verbinden.
   * Die feedback-Funktion ist für die erweiterungen der Funktionen der VZ-Netzwerke gedacht. Man kann durch sie Kontakt zu anderen Nutzern aufnehmen und abstimmen lassen. Sind viele Stimmen vorhanden, wird überlegt, ob eine neue Funktion programmiert werden soll.

Weiterhin bestehen auch die gleichen Funktionen wie bei studiVZ:

   * Gruscheln
   * Foto-Tagging
   * Melden
   * Ignorieren
   * Plauderkasten
   * Video-Serie „Pietshow“
   * Buschfunk

Privatsphäre

Logo der Datenschutzkampagne der VZnet Netzwerke Ltd.

Fast alle Daten können für die interne Suchfunktion und Navigation einzeln freigegeben oder versteckt werden. Die meisten Einträge sind in der Voreinstellung als öffentlich eingestellt. Im Vergleich zu den beiden Ablegern studiVZ und meinVZ, hat schülerVZ etwas strengere Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre seiner User. Die Anmeldung ist nur durch eine Einladung eines Mitglieds möglich. Dadurch soll eine Unterwanderung durch Eltern, Lehrer und Dritte verhindert werden.

Die Dokumentation einer automatischen Auswertung im Oktober 2009 durch Unbekannte, nach eigenen Angaben laienhafte Programmierer, nennt einige kritische Sicherheitslücken, die veraltet sein können:

   * Dadurch dass, die interne Suchfunktion keine Captchas abfragte, konnten durch schnelle automatisierte Abfragen mit einfachen Methoden große Datensätze gesammelt werden.
   * Bilder die „gelöscht“ wurden, waren über ihre lokale Adresse für jeden erreichbar, der sie kannte.
   * Daten von Dritten, die gegebenenfalls mangels Account keinen Zugang zum Netzwerk haben, können intern veröffentlicht werden. Auf konkrete Anfragen zu Daten reagierten die Betreiber nicht.
   * Einige Formulare ließen sich mittels sogenannter „Cross-Site Request Forgery“ manipulieren. Dabei lösen Aufrufe von Code anderer Websites eine gewisse Aktion im Netzwerk aus. Durch verbreitetes Einbinden auf hochfrequentierten Seiten, ließe sich so sehr effizient Spam in das Netz einschleusen.

Zeitgleich sammelten, offenbar unabhängig, weitere Nutzer Datensätze. Einem Weblog wurde eine Datenbank mit etwa einer Million authentischen Sätzen zugespielt, die in informellen Netzwerken weiter kursieren. In Folge von ungeklärten Beschuldigungen der Erpressung mit einer Datenbank von etwa 800,000 Profilen nahm sich ein 20-Jähriger in der Untersuchungshaft das Leben.

Jugendschutz

Eine Kontrolle der Inhalte findet auf Hinweise aus der Community hin statt. Inwiefern das hinreicht, ist umstritten. So erstattete der Vater einer Schülerin Strafanzeige wegen der Verbreitung pornographischen Materials und wegen Volksverhetzung.