Aneignungsprozess bei Kindern
Aneignungsprozess bei Kindern
Geht man davon aus, dass in der Kindheit die Welt der Erwachsenen von den Kindern in einer eigenen Art und Weise entdeckt und angeeignet wird, stellt sich die Frage nach der Aneignung von Medienkompetenz in einer ganz anderen Form.
Für die Beurteilung, in welchem Maß Medienkompetenz schon vor Eintritt in die Schule wünschenswert ist, ist es notwendig, dass die kindlichen Aneignungsprozesse, also deren Sichtweise und die Art des Erlebens, genauso berücksichtigt werden, wie die Bedürfnisse der Eltern.
Der Junior-comp@ss umfasst
- Benennung der Hauptkomponenten der PC-Hardware und der Peripheriegeräte
- Begriffsbildung Hardware /Software (einfach)
- Richtiges Ein- und Ausschalten
- Bewegen im Betriebssystem
- Fenstertechnik
- Einfaches Verständnis von Datei, Ordner und Arbeitsplatz sowie Textprogramm
- Ein einfaches Bild malen
- Regeln zur Nutzung, Regeldiskussion
- Hilfe zur Selbsthilfe
Mit dem Junior-comp@ss werden neben der Aneignung der Medienkompetenz,auch noch die sprachliche Ausdrucksweise gefördert, genauso wie der kreative, zeichnerische und ästhetische Bereich.
Dies im kognitiven Bereich durch
- Lernen und Verbessern der Hand-Auge-Koordination beim Bedienen der Maus
- Konzentration beim Erlernen der Funktion der unterschiedlichen Schaltflächen (Fenstertechnik, Richtiges An- und Ausschalten, Starten der Programme)
- Merken von verschiedenen Lösungswegen um gewünschte Ergebnisse zu erzielen und diese an andere Kinder weiterzugeben
- Zuhören, kombinieren und umsetzen bei der Benennung der Komponenten und deren Bedeutung
Da der Junior-comp@ss großen Wert auf den Bereich soziale Kompetenz bzw. Regelerschließungskompetenz legt und im Allgemeinen zwei Kinder an einem Rechner sind, fördert er
- gegenseitiges Helfen beim Lösen der notwendigen Vorgehensweise durch gegenseitige Ermutigung und durch sprachliche Kommentare
- gegenseitiges Helfen, sei es dass die Schaltflächen erklärt werden oder etwas gezeigt wird, was das gerade aktive Kind an der Maus noch nicht gesehen oder übersehen hat
- sich durchsetzen und auf die getroffenen Regeln zu achten (jeder ist dran, keiner soll zu lange am Computer bleiben)
- gemeinsame Neugierde und Staunen( „Wie hast Du das gemacht?“)
- gemeinsames Erleben von Erfolg und Frustration
- gemeinsame Ergebnispräsentation
Durch die Einbeziehung des kreativen Bereichs (Bilder am Computer malen) wird die kreativ-sinnliche Entwicklung der Kinder geschult.
- die Kinder zeichnen am Computer, drucken die Ergebnisse aus, malen Vorlagen aus und erstellen hier oft sehr ästhetische Ergebnisse
- die erlebten Geschehnisse werden mit den bisherigen biografischen Erfahrungen der Kinder auch durch die durchgeführten Rollenspiele verknüpft und stehen in anderen Bereichen als Erfahrungswert zur Verfügung
Der Umgang mit Medien bietet für die Kinder eine weitere Erlebnisperspektive, die sie zwar als Gruppe gemeinsam machen, in der aber die sonst in der Gruppe erlebten „Stigmata“ nicht mehr greifen, wenn die Medien wirklich zur Verfügung gestellt werden.
Hier spielt dann auf einmal die Sprache, das Geschlecht oder der Gruppenstatus nicht die entscheidende Rolle, sondern der Umgang mit den Medien (gemalte Bilder, gemachte Photos, der Umgang mit der Maus etc).