IT-Fach-Kompetenz vs. pädagogische Kompetenz: Unterschied zwischen den Versionen
Armin (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Armin (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 9: | Zeile 9: | ||
|- | |- | ||
|} | |} | ||
Das Beispiel zeigt, dass eine hohe fachliche Qualifikation (in diesem Fall auf dem Gebiet der Informatik) nicht automatisch für die Dozenten-/ Trainerfunktion befähigt. Die Situation wird insofern verschärft, als dass es eine weit verbreitete Auffassung zu sein scheint, dass es in der Bildung vor allem auf die Sachkompetenz der Lehrenden ankommt – „ergänzt durch eine allgemeine Menschenkenntnis und ein Fingerspitzengefühl im Umgang mit den Teilnehmern“ (SIEBERT 1996, S. 2). | |||
Lernerfolge sollen nach dem Willen der Arbeitsgemeinschaft comp@ss nicht beliebig erreicht werden, sondern dem pädagogischen Konzept und Verständnis von Lernen folgen, dass in Kapitel 2.4 dargestellt wurde. Besonders in den letzten Jahren hat die | |||
Anzahl der comp@ss-Trainer, die über keine pädagogische Ausbildung verfügen stark zugenommen. Die Ursache hierfür liegt in einer erhöhten Nachfrage nach comp@ss besonders durch Schulen, die häufig durch den Einsatz von Trainern aus dem zweiten | |||
Arbeitsmarkt gedeckt wird. Viele Lehrer trauen es sich nicht zu, das Modell von comp@ss eigenverantwortlich im Unterricht einzusetzen. Über Beschäftigungsträger werden von den Schulen zumeist Techniker (Informatiker) engagiert, die dann auf | |||
MAE-Basis |
Version vom 22. November 2007, 16:37 Uhr
Dieses Spannungsfeld beschreibt die Tatsache, dass viele Anbieter keine ausgebildeten Pädagogen sind oder solche mit der Durchführung von comp@ss-Kursen beauftragt haben.
Folgendes Praxisbeispiel ist mir persönlich bekannt |
---|
In einer Berliner Grundschule arbeitet seit einiger Zeit Teo L. (Name geändert), Anfang 50, gelernter Informatiker, auf MAE-Basis - offiziell als Systemadministrator. Seine Aufgabe ist es, die Computer und das Netzwerk der Schule zu warten.
Lehrer an der Schule fühlen sich dem Druck der Schulleitung und der Eltern ausgesetzt, ihren Schülern den Umgang mit dem Computer vermitteln zu sollen. Da sie sich selbst dazu technisch nicht qualifiziert genug fühlen, übernimmt auf Bitten einiger Lehrer Teo L. diese Aufgabe. Nicht selten wird er dabei von den Lehrern mit der Klasse allein gelassen. Als Anhaltspunkt, was er den Schülern vermitteln soll, ist Teo L. auf den Computerführerschein comp@ss gestoßen. Mit den ihm anvertrauten Schülern nimmt er den Net-comp@ss ab. Da Teo L. oft überfordert damit ist, Schüler einer ganzen Klasse individuell zu betreuen, greift er häufig auf Methoden wie Einzelarbeit oder den Lehrvortrag zurück. Gruppenarbeitszeiten scheinen seiner Erfahrung nach häufig aus dem Ruder zu laufen. Er vermeidet sie daher. Die Lehrer erwarten von Teo L. eine Beurteilung der Leistungen der Schüler. Teo L. hat deshalb Verfahren entwickelt, zeitabhängig bestimmte Lernerfolge zu messen und abzuprüfen. Da die technischen Inhalte des comp@ss sich eher beurteilen lassen als die sozialen, setzt Teo L. hier den Schwerpunkt. Ihm ist auch gar nicht richtig klar, was die Arbeitsgemeinschaft comp@ss mit dem Trainieren sozialer Kompetenzen eigentlich genau meint. Generell macht ihm das Unterrichten großen Spaß. Er fühlt sich jedoch oft auch überfordert mit dieser Aufgabe. |
Das Beispiel zeigt, dass eine hohe fachliche Qualifikation (in diesem Fall auf dem Gebiet der Informatik) nicht automatisch für die Dozenten-/ Trainerfunktion befähigt. Die Situation wird insofern verschärft, als dass es eine weit verbreitete Auffassung zu sein scheint, dass es in der Bildung vor allem auf die Sachkompetenz der Lehrenden ankommt – „ergänzt durch eine allgemeine Menschenkenntnis und ein Fingerspitzengefühl im Umgang mit den Teilnehmern“ (SIEBERT 1996, S. 2).
Lernerfolge sollen nach dem Willen der Arbeitsgemeinschaft comp@ss nicht beliebig erreicht werden, sondern dem pädagogischen Konzept und Verständnis von Lernen folgen, dass in Kapitel 2.4 dargestellt wurde. Besonders in den letzten Jahren hat die
Anzahl der comp@ss-Trainer, die über keine pädagogische Ausbildung verfügen stark zugenommen. Die Ursache hierfür liegt in einer erhöhten Nachfrage nach comp@ss besonders durch Schulen, die häufig durch den Einsatz von Trainern aus dem zweiten
Arbeitsmarkt gedeckt wird. Viele Lehrer trauen es sich nicht zu, das Modell von comp@ss eigenverantwortlich im Unterricht einzusetzen. Über Beschäftigungsträger werden von den Schulen zumeist Techniker (Informatiker) engagiert, die dann auf
MAE-Basis